Das Wissen ist durch das Internet an das Elektromagnetische
gebunden, also an das Licht. Lasst uns daran arbeiten den Menschen
das Licht zu geben. In Liebe und Wohlwollen.

Weltuniversität
Anaxagoras aus Klazomenae
Fragmente
Die Weltuniversität soll eine Heimatstadt des Wissens aller Erdenbürger sein, um die sich heute vollziehende Trennung zwischen Wissenden und Unwissenden durch kostenfreie Zugänge zu Wissen aufzuheben. Die Weltuniversität, der Otto E. Rössler den Projektnamen "Lampsacus" gab, ist nicht einfach ein Labyrinth des Wissens wie das Internet, sondern eine Matching-Plattform des Wissens, bei der jeder je nach gewünschter Wissenstiefe dieses mit anderen Teilnehmern austauschen, vertiefen oder erweitern kann. Die Gesellschaft hat keine geringere Aufgabe, als sich von der Gestalt des Tieres, wie es Konrad Lorenz beschrieb, in die Gestalt des Wohlwollens zu transformieren, um dem heutigen Konsens der Abhängigen in einen Diskurs der Unabhängigen zu verwandeln.

http://www.lampsacus.com/

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Aus: Über die Natur

1. Alle Dinge waren zusammen, unendlich der
Menge wie der Kleinheit nach. Denn das Kleine war
eben unendlich. Und solange alle Dinge zusammen
waren, konnte man wegen ihrer Kleinheit keines darin
deutlich unterscheiden. Denn Dunst und Äther, beides
unendliche Stoffe, hielten alles [andere] nieder. Denn
dies sind die nach Menge und Größe hervorragend-
sten Stoffe, die in der Gesamtmasse enthalten sind.
2. Denn Dunst und Äther scheiden sich aus der um-
gebenden Masse, und dieses Umgebende eben ist der
Menge nach unendlich.|
3. Denn bei dem Kleinen gibt es ja kein Allerklein-
stes, sondern stets ein noch Kleineres. Denn es ist un-
möglich, daß das Seiende zu sein aufhöre. Aber auch
bei dem Großen gibt es immer ein noch Größeres.
Und es ist gerade so zahlreich vertreten wie das Klei-
ne. Jedes Ding aber ist an sich sowohl groß wie klein.
4. Wenn sich dies so verhält, so muß man anneh-
men, daß in allem, was sich vereinigt, viele, mannig-
fache [Stoffe] enthalten sind und Keime von allen
Dingen, die mannigfache Gestalten, Färben und Ge-
schmäcke| haben. Und daß sich so auch Menschen zu-
sammenfügen und alle sonstigen Lebewesen, die eine
Seele besitzen. Und daß diese Menschen nun auch
bewohnte Städte und angebaute Äcker besitzen wie
bei uns, und auch Sonne und Mond und die übrigen
[Gestirne] haben wie bei uns, und daß ihr Land ihnen
viele mannigfache Pflanzen hervorbringt, wovon sie
das beste in ihr Haus zusammenbringen und davon
leben. Dies ist meine Darlegung über die Ausschei-
dung, daß eine solche nicht nur bei uns, sondern auch
anderswo stattgefunden hat.
Vor dieser Ausscheidung nun, als noch alles zu-
sammen war, ließ sich auch keine Farbe deutlich er-
kennen. Denn das verhinderte die Vermischung aller
Dinge, des Feuchten und Trockenen, des Warmen und
Kalten, des Hellen und Dunklen, zumal auch viel
Erde, sich darin befand und eine unendliche Anzahl
von Keimen, die einander völlig unähnlich waren.
Denn auch von den übrigen Stoffen gleicht keiner
dem anderen. Da sich dies nun so verhält, so muß
man annehmen, daß alle Dinge in der Gesamtmasse
enthalten sind.|
5. Nachdem dies in dieser Weise geschieden ist,
muß man erkennen, daß die Gesamtheit sich weder
vermindern noch vermehren kann [denn mehr als alles
kann es unmöglich geben], sondern alles stets gleich
bleibt.
6. Und da vom Großen und vom Kleinen gleichviel
Teilchen vorhanden sind, so ist auch nach dieser Auf-
fassung alles in allem enthalten. Auch kann es kein
Sonderdasein geben, sondern alles hat an allem teil.
Da es kein Kleinstes geben kann, so kann es sich nie-
mals absondern und für sich leben, sondern alles
[muß] wie anfangs so auch jetzt zusammen sein. In
allen Dingen aber sind viele [Grundstoffe] enthalten,
und zwar ebensoviele in den größeren wie in den klei-
neren der [aus der Urmischung] sich ausscheidenden
Dinge.
7. Daher können wir die Menge der sich ausschei-
denden Stoffe weder durch die Vernunft noch durch
die Wirklichkeit wissen.|
8. Die in unserem einheitlichen Weltsystem enthal-
tenen [Stoffe] sind nicht voneinander gesondert oder
mit dem Beile abgehauen, weder das Warme vom
Kalten noch das Kalte vom Warmen.
9. . . . während diese Stoffe so umherwirbeln und
sich ausscheiden infolge der Wucht und Schnelligkeit.
Wucht aber verleiht ihnen die Schnelligkeit. Ihre
Schnelligkeit aber läßt sich mit der Schnelligkeit kei-
nes der jetzt in der Menschenwelt vorhandenen Dinge
vergleichen, sondern ist durchaus ein Vielfaches
davon.
10. Denn wie sollte Haar aus Nicht-Haar und
Fleisch aus Nicht-Fleisch entstehen können?|
11. In jedem ist ein Teil von jedem enthalten, mit
Ausnahme des Geistes. In einigen ist aber auch Geist
enthalten.
12. Das Übrige hat Anteil an jedem, der Geist aber
ist unendlich und selbstherrlich und mit keinem Dinge
vermischt, sondern allein, selbständig, für sich. Denn
wenn er nicht für sich, sondern mit irgend etwas ande-
rem vermischt wäre, so hätte er an allen Dingen teil,
vorausgesetzt nämlich, er wäre mit irgend etwas ver-
mischt. Denn in jedem ist ein Teil von jedem enthal-
ten, wie ich im Vorigen gesagt habe; und dann wür-
den ihn die beigemischten Stoffe hindern, so daß er
nicht ebenso gut die Herrschaft über jegliches Ding
ausüben könnte wie allein für sich. Denn er ist das
dünnste aller Dinge und das reinste und er besitzt jeg-
liche Einsicht über jegliches Ding und die größte
Kraft. Und über alles was nur eine Seele hat, Großes
wie Kleines, hat der Geist die Herrschaft. So hat er
auch die Herrschaft über die gesamte Wirbelbewe-
gung, so daß er dieser Bewegung den Anstoß gibt.
Und zuerst fing dieser Wirbel von einem gewissen
kleinen Punkte an, er| greift aber weiter und wird noch
weiter greifen. Und alles was sich da mischte und ab-
sonderte und voneinander schied, kannte der Geist.
Und alles ordnete der Geist an, wie es in Zukunft wer-
den sollte und wie es [vordem] war [was jetzt nicht
(mehr) vorhanden ist] und wie es [gegenwärtig] ist.
So auch diesen Wirbel, den jetzt die Gestirne, die
Sonne, der Mond und die Duft- und Ätherstoffe, die
sich abscheiden, vollführen. Ihre Abscheidung
aber ist gerade eine Folge jenes Wirbels. Und zwar schei-
det sich vom Dünnen das Dichte, vom Kalten das
Warme, vom Dunkeln das Helle und vom Feuchten
das Trockne. Dabei sind viele Teile von vielen Stof-
fen vorhanden. Vollständig aber scheidet sich nichts
vom andern ab oder auseinander, abgesehen vom Gei-
ste. Jeder Geist aber ist von gleicher Art, der größere
wie der kleinere. Sonst aber ist nichts dem anderen
gleichartig, sondern wovon am meisten in einem
Dinge vorhanden ist, dies bildet und bildete als das
deutlichst Erkennbare das einheitliche Einzelding.|
13. Und als der Geist die Bewegung eingeleitet
hatte, begann die Ausscheidung von allem, was da in
Bewegung gesetzt wurde; und soviel der Geist in Be-
wegung gesetzt hatte, das wurde alles voneinander ge-
schieden. Während dar Bewegung und Scheidung
aber bewirkte der Wirbel eine noch viel stärkere
Scheidung [der Dinge] voneinander.
14. Der Geist, der ewig ist, ist doch fürwahr auch
jetzt da, wo alles andere ist, in der umgebenden [noch
ungeschiedenen] Masse und in dem, was sich [von
dem vorher Ausgeschiedenen wieder] daran ansetzte,
und in dem [bereits] Ausgeschiedenen.
15. Das Dichte und Feuchte und Kalte und Dunkle
drängte sich auf die Stelle zusammen, wo jetzt die
Erde ist, das Dünne und das Warme und das Trockne
aber drang hinaus in das Weite des Äthers.
16. Aus diesen Ausscheidungen gerinnt die Erde.
Denn aus den| Wolken scheidet sich das Wasser aus,
aus dem Wasser die Erde, aus der Erde gerinnen die
Steine unter Einwirkung der Kälte. Diese aber drän-
gen sich mehr heraus als das Wasser.
17. In bezug auf das Entstehen und Vergehen
haben die Hellenen einen unrichtigen Sprachge-
brauch. Denn kein Ding entsteht oder vergeht, son-
dern es mischt sich oder scheidet sich von bereits vor-
handenen Dingen. Und so würden sie demnach richtig
statt von Entstehen von Mischung und statt von Ver-
geben von Scheidung reden.
18. Die Sonne verleiht dem Monde seinen Glanz.
19. Regenbogen nennen wir den Widerschein der
Sonne in den Wolken. Das ist nun ein Sturmvorzei-
chen. Denn das um die Wolke sich ergießende Wasser
pflegt Wind zu erregen oder Regen auszugießen.|
21. Wegen ihrer [der Sinne] Schwäche sind wir
nicht imstande die Wahrheit zu schauen.
21a. Das Sichtbare erschließt den Blick in das Un-
sichtbare.
21b. [In Kraft und Schnelligkeit stehen wir den
Tieren nach,] allein wir benutzen die uns eigene Er-
fahrung und Gedächtniskraft und Weisheit und Kunst
[und so zeideln und melken wir und bringen auf alle
Weise ihren Besitz in unsere Scheunen.]|
22. [A. behauptet in seiner Physik] unter der
[sprichwörtlich] sogenannten Vogelsmilch [habe
man] das Weiße im Ei [zu verstehen